AD(H)S bei Frauen mit prämenstruellem Syndrom
Hintergrund der Studie:
Die Studie untersuchte, wie Aufmerksamkeitsprobleme, Impulsivität und ADHS bei Frauen mit prämenstruellem dysphorischem Syndrom (PMDS) über den Verlauf des Menstruationszyklus zusammenhängen.
Ablauf:
Es wurden 58 Frauen mit PMDS und 50 Frauen ohne PMDS untersucht. Zu verschiedenen Phasen des Zyklus (vor dem Eisprung, mittlere und späte Gelbkörperphase) wurden ihre Symptome zu Aufmerksamkeit und Impulsivität mithilfe von standardisierten Fragebögen erfasst.
Ergebnisse:
- Frauen mit PMDS hatten häufiger gleichzeitig ADHS.
- In der späten Gelbkörperphase berichteten Frauen mit PMDS von mehr Problemen, sich zu konzentrieren und impulsives Verhalten zu kontrollieren, im Vergleich zu Frauen ohne PMDS.
- Frauen mit PMDS und ADHS hatten besonders in den frühen Zyklusphasen mehr Schwierigkeiten mit impulsivem Verhalten und Alltagsorganisation als Frauen mit PMDS ohne ADHS.
- Auch Frauen mit PMDS ohne ADHS zeigten im Verlauf des Zyklus mehr Aufmerksamkeitsprobleme und Impulsivität als Frauen ohne PMDS.
Fazit:
Frauen mit PMDS haben häufiger ADHS und erleben mehr Aufmerksamkeitsschwierigkeiten über den Zyklus hinweg. Besonders in der späten Phase des Zyklus (kurz vor der Periode) treten vermehrt impulsive Verhaltensweisen auf – unabhängig davon, ob ADHS vorliegt. Die Studie zeigt, dass bei Frauen mit PMDS auch immer ADHS als mögliche Ursache für Aufmerksamkeits- und Impulsivitätsprobleme berücksichtigt werden sollte.