Häufigkeit von hormonassoziierten Stimmungsbeeinträchtigung bei Frauen mit ADHS
Diese Studie aus den Niederlanden von Farangis Dorani und Kollegen/-innen aus dem Jahr 2020 ist die erste Studie, die untersucht, wie häufig Frauen mit ADHS unter bestimmten hormonellen Stimmungsschwankungen leiden. Dazu zählen
- Symptome eines prämenstruellen dysphorischen Syndroms (PMDS)
- Depressive Episoden nach der ersten Geburt (postpartale Depression, PPD)
- Beschwerden in den Wechseljahren.
In dieser Studie wurden 209 Frauen mit ADHS im Alter von 18 bis 71 Jahren untersucht. Sie beantworteten Fragen zu PMDS, PPD und Wechseljahresbeschwerden anhand anerkannter Tests. Zusätzlich wurden Begleiterkrankungen, Medikamenteneinnahme und Schlafmuster analysiert.
Ergebnisse:
- Frauen mit ADHS haben häufiger PMDS- und PPD-Symptome als Frauen in der Allgemeinbevölkerung.
- Frauen mit PMDS verwendeten seltener Verhütungsmittel
- Der Einsatz von Antidepressiva ging mit stärkeren PMDS-Symptomen einher.
- Wechseljahresbeschwerden wie Ängste, Depressionen, sexuelle Probleme sowie körperliche Beschwerden waren bei Frauen mit ADHS in der Menopause signifikant höher.
- Schlafmuster und Begleiterkrankungen unterschieden sich jedoch nicht zwischen Frauen mit oder ohne diese Beschwerden.
Fazit:
Frauen mit ADHS sind besonders anfällig für PMDS, PPD und starke Wechseljahresbeschwerden. Auch wenn die Zusammenhänge noch nicht ausreichend geklärt sind, zeigt diese Studie, dass hormonelle Einflüsse bei weiblichen ADHS-Patientinnen eine bedeutende Rolle spielen.